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Der Schatz unter der Ruine

Aus: Löser, Frank: Sagenbuch des Silbernen Erzgebirges; Rund um die Bergstadt Sayda und die Silbermannstadt Frauenstein, Verlag Rockstuhl, 1. Auflage, 2008.

An der Ruine

Im Ortsteil Rechenberg der Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle steht, unweit der 450-jährigen Brauerei (…) die Ruine eines ehemaligen Schlosses. Zu Füßen dieses Schlosses - immer an der Freiberger Mulde entlang - führte in früheren Zeiten die alte Zollstraße nach Böhmen. Hier wurden allerlei Waren, insbesondere Salz aus Halle/S. nach Böhmen transportiert. Es mussten Wegezölle entrichtet werden und hier war eine solche Bezahlstelle.

Aber, es führte von diesem Schloss auch ein unterirdischer Gang - so wurde es jedenfalls immer erzählt - zur Burg Frauenstein hinüber. Alle Achtung vor den Leuten, die diesen Gang gegraben haben sollen, bei dieser Entfernung. Aber die Sage berichtet es so. Unter der Schlossruine sollen sich auch heute noch einige alte Gänge befinden, denn in manchen Nächten ist oben in der Ruine ein Licht zu sehen. In den Gängen liegt wohl immer noch eine alte Braupfanne mit reichen Schätzen gefüllt und wartet auf die Einlösung. Der Schatz lässt sich heben sagt man, wenn man seine eigene Tochter, die allerdings weißhaarig sein muss, als Opfer hingibt.


Ein Mann der nachts dieses Licht in der Ruine sah soll einen kleinen Teil des Schatzes ohne diese Opfergabe gefunden und auch mitgenommen haben. Er ging zum Licht und sah darunter 300 Taler liegen, die er flugs einsteckte und verschwand. Seine Freude über das viele Geld währte nur vier Wochen, dann trug man ihn zur letzten Ruhe. Der Schatz hatte ihm also keine Freude bereitet.

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