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Die kleinen Hammerteufel

Aus: Löser, Frank: Sagenbuch des Silbernen Erzgebirges; Rund um die Bergstadt Sayda und die Silbermannstadt Frauenstein, Verlag Rockstuhl, 1. Auflage, 2008.

Eisenhammer Dorfchemnitz

Beim Schankwirt in der Hammerschänke zu Dorfchemnitz war in früheren Zeiten viel Betrieb. Hier war Pferdewechsel, sie wurden gefüttert und natürlich auch gepflegt. Von hier aus ging es - etwa 110 m Höhenunterschied überwindend - hinauf zur Geleitstraße. Die einen kamen mit Holzkohle aus Böhmen und andere wollten mit ihren Waren wie Roheisen und Werkzeugen dorthin. Es wird berichtet, dass bis zu 70 Gespanne wöchentlich in der Hammermühle Rast einlegten.

Der Hammerwirt betreute die Fuhrleute und erzählte ihnen dann als Gute Nacht Geschichte diese: "Wer an den Teufel glaubt, der kann hier vielleicht um Mitternacht die kleinen Hammerteufelchen umhertanzen sehen".

Es ist gerade Mitternacht, als ein Fuhrmann Geräusche hört und vorsichtig die anderen weckt. Na klar, gerade eine Geschichte gehört und schon davon geträumt, so necken ihn die anderen bevor sie weiterschlafen. Kurz darauf poltert es wieder bei den Pferden, das hören nun aber schon mehrere Fuhrleute. Es stimmt also doch - sie stehen auf, um der Sache nach zu gehen. Bereits an der Stalltür werden sie von kleinen Teufelchen empfangen, die sie umringen und den Weg versperren wollen. Ein ganz Mutiger will sich eine dieser Gestalten greifen und geht darauf zu - da sind sie alle weg und der Spuk hat ein Ende.

Noch bis um 1910 sollen Fuhrleute diesen Spuk bei ihrer Übernachtung in der Hammerschänke bemerkt haben.

Auf geht's zur nächsten Sage!

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