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Lips Tullian

Aus: Löser, Frank: Sagenbuch des Silbernen Erzgebirges; Rund um die Bergstadt Sayda und die Silbermannstadt Frauenstein, Verlag Rockstuhl, 1. Auflage, 2008.

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Dieser Räuber und seine Bande raubten Geld und Waren, malträtierten die Bestohlenen in der Gegend um Freiberg; aber auch im Osterzgebirge und in der Gegend bis Leipzig trieb er sein Unwesen.

Und so war es verständlich, dass die Bauern, Gastwirte und auch Pastoren abends vor dem Schlafengehen ihr Gebet etwas änderten: "Herr, erlöse uns von dem Übel und von Lips Tullian".

Im Jahre 1710 suchte er wohl besonders die Orte Rechenberg, Hermsdorf und die Teichhäuser in Holzhau auf.

In Rechenberg stahlen sie dem Müller 400 Taler.

In Hermsdorf wurde der Butterhändler Claußnitz um Leinwand, Wäsche und Felle im Werte von 300 Talern erleichtert.

Die Bewohner der Teichhäuser in Holzhau wurden bestohlen und auch gleich noch verprügelt. Der Teichhausaufseher Böhme benachrichtigte sogleich einige Bewohner aus Oberholzhau und diese kamen auch zur Hilfe. Leider zu spät. Lips Tullian hatte schon das Weite gesucht.

Erst zu Sankt Michael - am 29. September des Jahres 1711 - gelang es, den Räuber und auch manchen seiner Bande in Freiberg dingfest zu machen. Er wurde eingesperrt und fast wäre er wieder geflohen, aber rechtzeitig wurde man dessen gewahr und er wurde in Ketten gelegt. Das half und nach einigen Wochen gestand er viele seiner Schandtaten.

Auf geht's zur nächsten Sage!

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