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Vom Ursprung der Spielzeugherstellung

Aus: Werner, Dietmar: Verborgene Schätze - Sagen und Ausflugsziele aus dem Erzgebirge, Druck- und Verlagsgesellschaft Marienberg mbH, 2005.

Erzgebirgisches Freilichtmuseum Seiffen

Als der Bergbau nicht mehr seine Leute ernähren konnte, mussten sich diese eine Nebenbeschäftigung suchen. Wie auch anderwärts im Erzgebirge wandten sich zahlreiche Seiffener der Holzbearbeitung zu. Nach manchen Erzählern sollen dabei die Anfänge bis in das 16. Jahrhundert reichen.

Auch sagt man, dass sich im 18. Jahrhundert Seiffener Bergleute in ihrer Freizeit mit dem Drechseln von hölzernen Hemdenknöpfen und Knöpfen für Bergmannskittel, mit dem Anfertigen von Nadel- und Federbüchsen sowie anderen Gebrauchsartikeln befassten.

Nun lebte in Seiffen ein Leinwandhändler, der mit seinen Waren weit umherzog und auch die Leipziger Messen und andere Märkte besuchte. Dieser kam im Jahre 1760 auf den Gedanken, die in seinem Heimatort gefertigten Nadelbüchsen mit feilzubieten. Bald fand er für diese einen so guten Absatz und erhielt zudem noch so viele Bestellungen, dass er auch andere Menschen zur Fertigung von Nadelbüchsen auffordern musste.

Nach und nach erweiterte sich der Betrieb immer mehr, und es wurden allmählich auch andere Artikel, vor allem Spielwaren, hergestellt. Letztere waren schließlich in aller Welt so begehrt, dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts 3000 Menschen in Seiffen und Umgebung mit der Spielzeugherstellung befasst waren.

Auf geht's zur nächsten Sage!

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