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Der Fingerzeig

Aus: Löser, Frank: Sagen und Geschichten aus dem oberen Flöhatal; Pfaffroda - Neuhausen - Olbernhau - Seiffen, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1.Auflage 2010

Pyramide/Holzfiguren

Im Keller des Schlosses Purschenstein ist an einer Wand eine Hand zu sehen, der Zeigefinger davon zeigt auf eine Pforte/Tür hin. Dazu gibt es sogar eine alte Inschrift die den Weg "Zur Georgenburg" weist bzw. beschreibt. Wie immer gibt es hierzu verschiedene Deutungen:

Die Hand weise auf einen unterirdischen Gang oder auf ein immer noch im Verborgenen liegendes Gewölbe hin. Dort lagen sicher reiche Schätze an Gold und Edelsteinen, die nur noch geborgen werden müssen.

Allerdings, auch darüber muss berichtet werden, soll der vor vielen Jahrzehnten residierende Schlossherr Georg eher ein zurückgezogenes Leben geführt haben, statt im Mittelpunkt und in Glanz und Gloria zu stehen. Er habe sich stets durch eine Kellerpforte in sein Kämmerlein, das am anderen Schlossteil lag, geschlichen. Sein Domizil nannte man auch die Georgenburg. In seiner trauten und lieben Umgebung träumte er von Reichtum und Macht und den dazugehörigen Schätzen. Nur manchmal gelang es ihm nicht den heimlichen Weg zu finden - und er stand auf dem Schlosshof. Die Kälte der Nacht und die Flüche seiner Bediensteten drangen dort an sein Ohr und er war für Momente in der Wirklichkeit angekommen, für die er nicht gemacht war.

Ein Freund von Georg, der dies nicht mit ansehen mochte, malte ihm deshalb eine Hand als Wegweiser and die Wand. Von da an konnte Georg den Weg in seine Gemächer und seine Traumwelt nicht mehr verfehlen.

Auf geht's zur nächsten Sage!

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