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Der Judenborn zu Sayda

Zum schnellen Anbau Oederans trug das nahe Freiberg mit seinem Silbersegen sehr vieles bei. Besonders waren es Eisenarbeiter, deren Arbeit und Erzeugnisse dem Bergbau daselbst nötig waren, welche Oederan im Anfange bevölkerten. Für die Oederaner Ansiedler wurde zu dieser Zeit ein sogenannter Silberjude, der seine Wohnung im jetzigen Rathause hatte, der Mäkler und Gläubiger. Denn er lieferte die Silberstangen Freibergs größtenteils in das Oederaner Kloster, wo das Silber geschlagen und nach Nürnberg und Böhmen verpascht (=versteigert) wurde, woraus man großen Gewinn zog und wobei man sich aber um die Unterstützung der Bewohner sehr wenig kümmerte.


Nun zogen jener Jude und einige Mönche (es soll im Jahre 1236 gewesen sein) mit einem starken Silbertransport über Sayda nach Böhmen. Die erbitterten Oederaner schlichen ihnen bis Sayda nach, vereinigten sich dort mit den Bewohnern und besonders mit der esatzung des dortigen Schlosses, überfielen und plünderten die ungetreuen Haushalter, erschlugen den Juden und warfen ihn in einen Brunnen, welcher deshalb der Judenbrunnen genannt wurde.


Noch zeigt man am Gasthofe zum Bade in Sayda den Judenbrunnen. Nach einer anderen Überlieferung erinnert derselbe, ebenso wie eine Wiese, welche der judenkirchhof genannt wird, an die alte Judenvorstadt, welche auérhalb der alten Stadtwälle etwas unterhalb des Judenkirchhofes auf einer Wiese lag, due jetzt noch den Namen "Flecken" trägt.

Als im Jahre 1465 die Stadt abbrannte, wurde die Judenstadt nciht wieder aufgebaut, weil man den Juden die Schuld an dem Brande beimaß.

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